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Barrierefreie Waldwege - Beispiel Grottenweg Grenzkolonie Trudering

Zusammenfassung

Der Truderinger Wald ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Er wird kaum von geteerten Straßen durchzogen. Es gibt aber viele Wege, die ursprünglich für die Bewirtschaftung angelegt wurden, oder die Siedlungskerne von Rodungsinseln verbanden (z. B. Solalinden). Häufig sind diese Kieswege mit großen Kieselsteinen durchsetzt, die das Befahren mit Kinderwägen, Rollstühlen, Rollatoren, E-Mobilen oder mit normalen Fahrrädern sehr mühsam machen, wenn nicht sogar verhindern.

Bereits in der Amtsperiode 2008 bis 2014 hat der BA 15 Trudering-Riem Initiativen ergriffen, dass auch Waldwege barrierefrei sein sollten. Dies ist kein Luxus, sondern ein Weg zu mehr Teilhabe für Personen mit Mobilitätseinschränkungen. Im Oktober 2017 war es schließlich so weit: die städt. Forstverwaltung München (Chef Jan Linder) ließ von einer Fachfirma den so genannten Grottenweg in nur zwei Tagen mustergültig herrichten. Mustergültig heißt: es wurde ausschließlich das vorgefundene Material verwendet, kein Eingriff in den Wurzelbereich, kein zusätzlicher Flächenverbrauch, feinkörnige Endoberfläche, die qualitativ an die von Münchner Grünanlagenwegen herankommt, und preiswert.

Das folgende Foto zeigt sehr schön links das grobkörnige Ausgangsmaterial und rechts davon das daraus gewonnene feinkörnige Endmaterial vor der Verdichtung: Grottenwegsanierung 2017

Die Wegesanierung im Detail

Der "Grottenweg" verbindet den Schramminger Weg und die Fauststraße und ist ganz im städtischen Eigentum. Er erschließt auch die so genannte Lourdes-Grotte (Mariengrotte), die unter Denkmalschutz steht.

Grottenwegskarte SWM

Während der Sanierung wurde der Weg natürlich gesperrt:

Und das ist die Maschine - vorne bestückt mit einem "Rechen", hinten mit dem mobilen Quetschwerk, dem "Crusher":

Traktor mit Rechen und Crusher

Zuerst kommt die Grobarbeit ...

Oberfläche lockern Oberfläche gelockert

... dann die Feinarbeit mit dem mobilen Quetschwerk:

Kieselsteine mahlen

Nach dem Walzen und Verdichten wartet ein feiner Waldweg auf viele glückliche Nutzer - vor allem solche mit Rädern:

Fertiger feiner Waldweg

Fortsetzung gewünscht

Auch sieben Jahre nach der Sanierung erfüllt der Grottenweg immer noch die Erwartungen seiner vielen Nutzerinnen und Nutzer. Der BA 15 setzt sich weiter dafür ein, dass dieses tolle Beispiel Schule macht. Anwendungsfälle gäbe es zur Genüge. Es passt auch in die Zeit: es verbindet Inklusion, Förderung von umweltfreundlicher (Nah-)Mobilität und Naherholung. Gleichwohl bleiben die sanierten Wege voll als land- und forstwirtschaftliche Wirtschaftswege tauglich.

(Autor: Dr. Georg Kronawitter)